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Bis dass der Tod euch scheidet
Ehescheidungen und Ressourcenverbrauch


(umg.info 2008_05) Weltweit steigt die Zahl der Ehescheidungen. Dabei weisen getrennte Haushalte pro Person einen höheren Ver­brauch an Fläche, Energie und Wasser auf als Haushalte mit Ver­hei­ra­teten. Für die Vereinigten Staaten wurde als Folge der Ehe­scheid­ungen ein um sieben Milliarden Dollar höherer Stromverbrauch und fast vier Milliarden Dollar höherer Wasserverbrauch für das Jahr 2005 errechnet.
Ursachen und sozioökonomische Folgen der weltweit steigenden Ehe­scheidungsraten wurden in zahlreichen Studien untersucht; den Umweltauswirkungen dieser Entwicklung wurde bislang jedoch wenig Augenmerk geschenkt. Die Autoren der Studie analysierten die Daten von 12 Ländern, in denen der Anteil der geschiedenen Haushalte an der Gesamtzahl der Haushalte zwischen 1,4 % in Kenia und 14,8% in den Vereinig- ten Staaten betrug. In diesen 12 Ländern war die durch­schnittliche Personenanzahl in geschiedenen Haushalten um 27 – 41 % kleiner als in nicht geschiedenen. In getrennten Haushalten ist der Raumbedarf pro Person um 33 – 95 % höher, und der Strom­ver­brauch pro Person in den Vereinigten Staaten um 46 – 56 % höher. Bei theoretisch gleichem Resourcenverbrauch von ge­schie­den­en und nicht ge­schie­den­en Haushalten hätten im Jahr 2005 allein in den USA 73 Milliarden Kilowattstunden Strom gespart werden kön­nen. Die sozio­ökonomischen Veränderungen durch Ehescheidungen sind daher re­le­vant bei der Diskussion über nachhaltige Lebensstile.


Yu, E. & Liu, J. (2007): Environmental impacts of divorce. PNAS 104 (51): 20629 -20634, https://www.pnas.org/doi/full/10.1073/pnas.0707267104


Keywords: Scheidungen, Singrlhaushalt, Ressourcenverbrauch, Stromverbrauch, Wasserverbrauch, Raumbedarf, Nachhaltigkeit
 

 


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