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Gestresste Wildtiere
Vogelwelt durch Hunde an der Leine gestört


(umg.info 2007_05) Zum Schutz der Wildtiere gilt in vielen Natur­schutzgebieten ein Leinenzwang für Hunde – nicht unbedingt zur Freude der Besitzer der Vierbeiner. Aber auch an der Leine geführte Hunde können die Vogelwelt erheblich beeinträchtigen. Dies zeigt eine australische Studie, in der die Vogelwelt entlang von Spa­zier­wegen untersucht wurde. Die Ergebnisse waren signifikant: In Waldgebieten, die von Spaziergängern mit Hunden frequentiert wurden, gingen die Artenzahlen um über ein Drittel zurück. Flächen entlang des Weges wurden für manche Arten praktisch „un­be­wohn­bar“. Besonders betroffen waren in Bodennähe lebende Vögel. Auch Menschen allein wirkten als Störfaktor – allerdings in wesentlich geringerem Ausmaß, als wenn sie von Hunden begleitet wurden. Die Auswirkungen der Störungen durch Hunde wurden auch in Gebieten beobachtet, in denen kein „Hundeverbot“ gilt. Dies lässt darauf schlie­ßen, dass sich Wildtiere nicht an anhaltende Störungen ge­wöhn­en.
In Naturschutzge­bieten, die oft Refugien für seltene Arten sind, können angeleinte Hunde drastische Folgen haben. Die Autoren der Studie erachten deshalb ein striktes Hundeverbot in Schutzgebieten als durchaus angemessene und wirksame Maßnahme zur Erhaltung der Artenvielfalt.


Banks P.B., Bryant, J.V. (2007): Four-legged friend or foe? Dog walking displaces native birds from natural areas. Biology Letters 3 (6): 611-613


Keywords: Spaziergänger, Hund, Vögel, Störwirkung
 

 


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