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Meeresfischerei und Energieverbrauch
Enormer Treibstoffbedarf der Fischereiflotten


(umg.info 2006_03) Die globale Meeresfischerei verbraucht enorme Mengen an Treibstoff. Der Energieverbrauch übersteigt den Energie­gehalt der gefangenen Fische um ein Mehrfaches.
Im 20. Jahrhundert wurden fossile Treibstoffe zur Hauptenergiequelle für die meisten Fischereiflotten. Obwohl bereits mehrere Studien den Treibstoffbedarf inzelner Fischereigesellschaften ermittelten, wurde bis heute nicht versucht, den weltweiten Verbrauch zu berechnen und kartografisch darzustellen. Tyedmers, Watson und Pauly von der Royal Swedish Academy of Sciences werteten die Daten von über 250 Fischereigesellschaften einschließlich der Fangstatistiken des Jahres 2000 aus. Die Studie ermittelte einen weltweiten Verbrauch von fast 50 Milliarden Liter Treibstoff für den Fang von 80 Milliarden Tonnen Meeresfisch und anderer Meerestiere. Dies entspricht einem durch­schnittlichen Verbrauch von 620 Liter Treibstoff pro Tonne Meeres­tiere.
Somit verbraucht die Fischerei etwa 1,2 % des globalen Treibstoff­bedarfs, was in etwa dem der Niederlande entspricht, die auf dem 18. Platz der Erdöl konsumierenden Staaten liegt und direkt 130 Mill­iar­den Tonnen CO2 in die Atmosphäre emittiert. Der Energiegehalt des ver­brauchten Treibstoffes durch die globale Fischerei ist 12,5 Mal höher als der Energiegehalt des essbaren Eiweißes des Fanges.


Tyedmers, P. H., Watson, R. & Pauly, D. (2005): Fueling Global Fishing Fleets. Ambio 34 (8): 653-638


Keywords: Meeresfischerei, Fischfang, Treibstoff, fossile Energieträger, Energie­ver­brauch
 

 


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