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Moskitos insektizidresistent
Forscher warnen vor Folgen


(umg.info 2004_04) US-Forscher haben bei Moskitos Resistenzen gegen das Insektizid Pyrethroid festgestellt. Die Tatsache beunruhigt nicht nur die Landwirte, sondern auch die Gesundheitsbehörden. Aus­gerechnet jene Stechmücken werden nämlich für die Verbreitung des West-Nile-Virus verantwortlich gemacht, berichtet das Journal for Pest Management Sciences.

Die Studie der Forscher verweist zwar darauf, dass viele Insekten in Afrika und Asien gegen Pyrethroide tolerant sind, es aber bisher in Nordamerika keine Resistenzen gegeben hätte. Die Moskitos der Stech­mücke Culex pipiens wurden im kalifornischen Marin County in einem Pool entdeckt. Die Forscher sind sich nicht im Klaren darüber, ob es einen Austausch mit anderen Insekten geben konnte, schließen dies jedoch nicht aus. Sie rechnen damit, dass die Resistenzen sich in ganz Nordamerika ausbreiten werden. Pyrethroide wurden als Nach­fol­ge-Schädlingsbekämpfungsmittel von den hochgiftigen Substanzen wie DDT und Lindan eingesetzt. Sie galten in der Fachwelt zunächst als relativ ungefährlich und sollten nur auf Kaltblütler wie Insekten wirken. "Dann aber stellte sich heraus, dass lediglich das natürliche, aus Chrysanthemen gewonnene Pyrethrum vergleichsweise un­schäd­lich ist, da es durch UV-Einstrahlung rasch abgebaut wird", erklärt Michael Obeloer, Sachverständiger für Schadstoffe in Innenräumen. Für syn­thetische Gemische von Pyrethroiden gelte dies nicht. Der Experte warnt insbesondere vor dem Einsatz der Insektizide in ge­schlos­senen Räumen (pte)


McAbee R. D., Kang, K. D., Stani, M. A., Christiansen, J. A., Wheelock, C. E., Inman, A. D., Hammock, B. D. & Cornel, A. J. (2004): Pyrethroid tolerance in Culex pipiens pipiens var molestus from Marin County, California. Journal for Pest Management Sciences 60 (4): 359–368


Keywords: Moskitos, Stechmücken, Insektenschutzmittel, Insektizid, Pyrethroide, Resistenz
 

 


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