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Recycling macht verschwenderisch
Psychologie des Konsumverhaltens (umg.info 2013_02) Mülltrennung und Recycling, also die Wiederverwertung von Abfällen, wird als effiziente Methode betrachtet, um Ressourcen zu sparen. Diesen Effekt machen wir jedoch durch unser Verhalten teilweise zunichte. Denn mit dem Wissen, dass Müll recycelt wird, werden wir verschwenderisch. Zu diesem Ergebnis kommen Psychologen, die in zwei Experimenten unser Konsum- und Wegwerfverhalten unter die Lupe nahmen. So verfolgten sie über einen Zeitraum von jeweils 15 Tagen den Verbrauch an Wegwerfhandtücher in einer Toilette auf einem Universitätsgelände. Nachdem auf dem Mülleimer ein Recycling-Symbol angebracht wurde, stieg der durchschnittliche Verbrauch an Papierhandtüchern von 6,12 auf 7,13 Gramm pro Person. Im anderen Experiment wurden Studenten aufgefordert, eine Schere auszuprobieren und verschiedene Formen aus einem Blatt Papier auszuschneiden. Stand nur ein “gewöhnlicher“ Mülleimer zur Verfügung, wurden durchschnittlich 9,45 g Papier hierfür verwendet. War es ein Recyclingeimer, landete hingegen durchschnittlich 17,21 g Papier im Müll. Für einen effizienten Umweltschutz sollten Konsumenten deshalb darauf hingewiesen werden, dass Recycling zwar ein gute Methode ist, den Ressourcenverbrauch einzudämmen, dass es aber besser ist, überhaupt keinen Müll zu produzieren – egal ob er recycelt wird oder nicht. Catlin, J. R. & Wang, Y. (2013): Recycling Gone Bad: When the Option to Recycle Increases Resource Consumption. Journal of Consumer Psychology 23 (1): 122–127
Keywords: Recycling, Konsumverhalten, Müll, Abfall |
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