|
|||
|
|||
Spinnennetz-Effekt und Vogelschutz
Kollision von Vögeln mit Glasflächen verhindern (umg.info 2008_03) Jedes Jahr verunglücken Millionen von Vögeln an transparenten oder spiegelnden Glasscheiben. Wissenschaftler haben nun eine neue Möglichkeit gefunden, die Scheiben für Vögel sichtbar zu machen. Viele Vögel sehen nämlich das für den Menschen nicht sichtbare UV- Licht. Ein Umstand, den auch Spinnen nützen, um die Zerstörung ihrer Netze durch Vögel zu verhindern. Die Spinnfäden reflektieren UV- Strahlung, wodurch einerseits Insekten, die ebenfalls UV-Licht wahrnehmen, angelockt werden, anderseits das Netz für Vögel sichtbar wird. Nur die Spinnfäden für die Eikokons reflektieren keine UV-Strahlung – sie sollen auch nicht von hungrigen Vögeln gesehen werden, sondern gut getarnt eine sichere Entwicklung der Jungspinnen gewährleisten. Forscher forderten, sich den Spinnennetzeffekt zu Nutze zu machen, und Glasscheiben zu entwickeln, die mit UV-A absorbierenden Streifen, Mustern oder Netzstrukturen versehen sind. Werden dafür transparente Materialien verwenden, bleibt die Vogelschutzmarkierung für den Menschen unsichtbar. Ein solches Vogelschutzglas kann den Konflikt Vogelschutz – moderne Architektur mit Glasfassaden wesentlich entschärfen. Auch UV-absorbierende Zusätze in Fensterputzmittel, die mit dem Putzen auf die Scheiben aufgetragen werden, wären möglich. Inzwischen wird tatsächlich ein Vogelschutzglas auf Basis der UV- Reflexion von der Firma Isolar angeboten. Für die Entwicklung wurde Arnold Glas 2007 mit dem Innovationspreis Industrie in der Kategorie Umwelttechnik ausgezeichnet. Und die Dr. Kolbe GmbH bietet einen Birdpen an – einen Stift mit für Menschen fast unsichtbare UV-Markierungen auf Fenstern angebracht werden können. Buer, F. & M. Regner (2002): Mit „Spinnennetz-Effekt“ und UV-Absorbern gegen den Vogeltod an transparenten und spiegelnden Scheiben. Vogel und Umwelt 13: 31-41
Keywords: Fenster, Glasfassade, Vogelschlag, Vogelschutz, UV-Licht, UV-Sehen, Bionik |
|||
|
|||
© UMG Umweltbüro Grabher | Marktstraße 18d, A-6850 Dornbirn T +43 (0)5572 40745 | office@umg.at | www.umg.at |