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Städte als Lebensräume für gebietsfremde Pflanzen
Europäische Arten besonders erfolgreich


(umg.info 2006_10) Invasive Arten wurden weltweit zu einem öko­logischen Problem. Die starke Ausbreitung gebietsfremder Pflanzen – sogenannter Neophyten - gefährdet die Pflanzenwelt Amerikas allerdings stärker als jene in Europa.
Forscher verglichen die 50 häufigsten Gefäßpflanzenarten der Städte Berlin, Rom, Yokohama, New York, San Francisco und Los Angeles. Städte sind die Ökosysteme mit dem höchsten Anteil gebietsfremder Arten und gelten als Einbürgerungs- und Ausbreitungszentren für neophytische Pflanzenarten.
Während in Berlin und Rom heimische Arten dominierten, betrug der Anteil invasiver Pflanzen in New York, San Francisco und Los Angeles über 80%. Die japanische Stadt Yokahama nahm mit etwa gleich vielen heimischen wie fremden Arten eine Zwischenstellung ein.
Unter den besonders häufigen Stadtpflanzen sind weltweit zahlreiche europäische Arten. Spitzwegerich (Plantago lanceolata) und Weißklee (Trifolium repens) kamen in allen untersuchten Städten vor. Weißer Gänsefuß (Chenopodium album), Einjähriges Rispengras (Poa annua) und Gewöhnliche Vogelmiere (Stellaria media) wurden in fünf Städten gefunden. Der Erfolg dieser europäischen Wildkräuter lässt sich durch die Jahrtausende lange Anpassung an vom Menschen geprägte Stand­orte bei der Entwicklung der europäischen Kulturlandschaft erklären. Durch diese Koevolution sind viele europäische Arten besser an eine urban-industrielle Umwelt angepaßt als Arten anderer Kontinente.


Müller, N. (2005): Biologischer Imperialismus - zum Erfolg von Neophyten in Großstädten der alten und neuen Welt. Artenschutzreport 18: 49-63


Keywords: Neopyhten, nicht heimische Pflanzen, Großstadt, Stadtflora
 

 


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