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Neophyten und Mykorrhiza
Ökologische Veränderungen in Wäldern (umg.info 2007_02) Neophyten können die ökologischen Wechselbeziehungen zwischen den Arten in ihrer neuen Heimat verändern. Hierzu zählt die europäische Knoblauchrauke (Alliaria petiolata), einem leicht nach Knoblauch riechenden Kreuzblütler, der in Nordamerika zu einem äußerst erfolgreicher Einwanderer wurde und hier die Wurzelpilze von Gehölzen – die Mykorrhiza – beeinflusst. In der europäischen Heimat besiedelt die Knoblauchrauke vor allem Unkrautfluren, Waldränder, Hecken und Waldschläge. Im Gegensatz zu vielen anderen Neophyten besiedelt die Art in Nordamerika nicht nur gestörte Standorte, sondern dringt auch in den Unterwuchs intakter Waldökosysteme ein. Knoblauchrauken hemmen die Entwicklung der Mykorrhiza, also der für das Wachstum von Waldbäumen wichtigen Wurzelpilze, durch die Produktion bestimmter chemischer Substanzen. Europäische Baumarten sind in der Lage, diese Substanzen abzupuffern. Den Keimlingen nordamerikanischer Bäume hingegen fehlt diese Fähigkeit, weshalb die europäischen Knoblauchrauken das Artengefüge in nordamerikanischen Wäldern erheblich beeinflussen. K. A. Stinson, S. A. Campbell, J. R. Powell, B. E. Wolfe, R. M. Callaway, G. C. Thelen, S. G. Hallett, D. Pratti & J. N. Klironomos (2006): Invasive Plant Supresses the Growth of Native Tree Seedlings by Disrupting Belowground Mutualisms. PloS Biology 4 (5): 727-731, http://www.plosbiology.org/article/ info:doi/10.1371/journal.pbio.0040140
Keywords: Knoblauchrauke, Neophyt, Nordamerika, Wald, Baum, Mykorrhiza |
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