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Lese-Rechtschreib-Störung genetisch beeinflusst
Dyslexie durch veränderte Genaktivität (umg.info 2007_01) Die Lese-Rechtschreib-Störung (Dyslexie), die sich oft als Legasthenie äußert, ist eine der häufigsten Entwicklungsstörungen bei Kindern und Jugendlichen, bei der die Wahrnehmung und Verarbeitung von Sprache und Buchstaben gestört sind. Etwa fünf bis zehn Prozent der Bevölkerung sind davon betroffen – in Österreich etwa 300.000 ArbeitnehmerInnen. Für die Erkrankung spielt die genetische Veranlagung eine wesentliche Rolle. Es wird angenommen, dass erbliche Faktoren zu 40 bis 60 % an der Entstehung der Lese-Rechtschreib-Schwäche beteiligt sind. Genetisch belastete Kinder zeigen sich bereits im Babyalter veränderte neurophysiologische Gehirnvorgänge bei der Sprachverarbeitung. Die Lese-Rechtschreib-Störung bleibt auch im Erwachsenalter erhalten. In Deutschland lesen und schreiben vier bis sechs Prozent der Erwachsenen schlechter als ein normaler Viertklässler. Es ist nun gelungen, mit der Methode der Positionsklonierung ein Gen zu identifizieren, das zur Krankheitsdisposition beiträgt - das Doublecortin-Domain-Containig-Protein-2-Gen, das unter anderem an der Neuronalentwicklung während der Embryonalphase beteiligt ist. Ursachen für die Lese-Rechtschreibschwäche sind vermutlich nicht Veränderungen in der Gensequenz, sondern Abweichungen in der Genaktivität. Schumacher, J. (2006): Erstes Dispositionsgen für die Lese-Rechtschreib-Störung entdeckt. Biologie in unserer Zeit 36 (3): 144-145
Keywords: Dyslexie, Legasthenie, Vererbung, genetische Veranlagung |
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