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Kühlschränke begünstigen Darmentzündungen
Zusammenhang zwischen Morbus Crohn und Eiskästen


(umg.info 2003_12) Französische Mediziner haben im Wissenschafts­magazin The Lancet eine Theorie publiziert, wonach die chronischen Darmentzündungen mit der weitreichenden Einführung von Kühl­schrän­ken einhergegangen sein sollen. Diese Entzündungen, auch als Morbus Crohn bezeichnet, werden von kälteliebenden Bakterien aus­gelöst. Die Forscher betonen aber, dass Kühlgeräte dennoch mehr Vorteile als Nachteile bieten.

Psychotrophe Bakterien, die sich auch bei niedrigen Temperaturen vermehren, sollen für die Zunahme der Entzündungskrankheit im 20. Jahrhundert verantwortlich sein. Die Krankheit Morbus Crohn habe sich ähnlich schnell ausgebreitet, wie die Zahl der Kühlschränke ge­stie­gen ist.
Besonders die Bakterientypen Yersinia und Listeria kommen als Haupt­erreger in Frage. Im Gegensatz zu vielen anderen Typen vermehren sich diese auch bei sehr niedrigen Temperaturen und finden sich so­wohl in vielen typischerweise im Kühlschrank auf­be­wahr­ten Lebens­mitteln als auch im Darm bei Morbus Crohn-Kranken. Yersinien und Listerien finden sich in Rindfleisch, Schweinefleisch, Hühnerfleisch, Würsten, Hamburgern, Käse und Salat.
Die Forscher betonen jedoch, dass die Kühlung von Lebensmitteln zu einer ausgewogenen Ernährung und zur Eindämmung anderer zum Teil viel gefährlicheren Erkrankungen beigetragen haben. Dabei überwiegen die Vorteile eindeutig (pte).


Hugot, J.-P., Alberti, C., Berrebi, D., Bingen, E. & Cézard, J.-P. (2003): Crohn's disease: the cold chain hypothesis. The Lancet 362 (9400): 2012-2015


Keywords: Morbus Crohn, Darmentzündung, Kühlschrank, Bakterien
 

 


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