|
|||
|
|||
Invasiver Japanknöterich
Kompostierung des unerwünschten Neophyten (umg.info 2010_08) Der Japanknöterich zählt in Europa und Nordamerika zu den invasiven Neophyten, also nicht heimischen Arten, die sich stark ausbreiten. Bei Pflegmaßnahmen fallen oft große Mengen an Pflanzenmaterial an. Dieses lässt sich gefahrlos und umweltfreundlich kompostieren, wenn dabei Temperaturen von mindestens 55 °C erreicht werden. Der aus Asien stammende Japanknöterich verursacht vielerorts Probleme, weil er sich massiv ausbreitet und die heimische Vegetation verdrängt. Insbesondere in ökologisch sensiblen Lebensräumen, zB an Gewässerufern, wird die Art vor allem mechanisch durch Mähen zurückgedrängt. Dabei fallen große Mengen an Pflanzenmaterial an, die entsorgt werden müssen. Da bereits kleine Pflanzenteile wieder austreiben und zu einer neuen Pflanze heranwachsen können, wurde oft von einer Kompostierung abgeraten. Ein Experiment amerikanischer Wissenschaftler zeigt jedoch, dass Pflanzenteile des Japanknöterichs gefahrlos kompostiert werden können. Wachstumsfähige Pflanzenproben wurden für drei bzw sechs Tage im Solid Waste Management Center in Walton (Delaware County, New York) in Kompostierbehältern 60 cm tief im Kompost platziert. Die Temperatur schwankte zwischen 55 bis 68 °C und betrug im Mittel 61,3 °C. Parallel dazu wurden Pflanzenproben im Labor drei Tage feucht bei einer Lufttemperatur zwischen 52 und 55 °C gelagert. In beiden Fällen wurden sämtliche Proben erfolgreich zu 100 % abgetötet. Die Wissenschaftler schließen daraus, dass ein Kompostieren vegetativer Pflanzenteile des Japanknöterichs durchaus möglich ist, sofern es professionell erfolgt und Temperaturen von mindestens 55 °C garantiert werden können. Day, L., Rall, J., McIntyre, S. & C. Terrance (2009): Japanese Knotweed Composting Feasibility Study, Delaware County (New York). Ecological Restoration 27 (4): 377- 379
Keywords: Kompostierung, Japanknöterich, Neophyt, nicht heimische Pflanzenart, Problempflanze |
|||
|
|||
© UMG Umweltbüro Grabher | Marktstraße 18d, A-6850 Dornbirn T +43 (0)5572 40745 | office@umg.at | www.umg.at |