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Ein Sechstel der Weltbevölkerung durch Verwüstung be­droht
22 Mio. Umweltflüchtlinge durch Bodenverarmung


(umg.info 2001_07) Der Eingriff des Menschen in die Natur drohen das natür­liche Gleichgewicht nachhaltig zu zerstören, wie am Rande der UNO-Wüstenkonferenz in Bonn ist bekannt wurde. Über Peking toben zur Zeit etwa viermal so viele Sandstürme wie noch vor 50 Jahren. Diese laden über Chinas zehn Millionen-Metropole jährlich eine Mio. Tonnen Sand ab. Hauptursache dafür sind der sinkende Trinkwasser­spiegel von vier Metern pro Jahr in Nordchina und das Abholzen der Wälder. In Summe sind ein Sechstel (fast eine Mrd.) der Weltbe­völ­kerung von Verwüstungen bedroht.
 
Die Wüste Gobi ist inzwischen bis auf 100 Kilometer an Peking heran­gerückt. In Zentralafrika sind in den letzten 20 Jahre rund 700.000 Quadratmeter zusätzliche Wüste entstanden. Alle zehn Tage soll sich in Afrika eine Bodenfläche von der Größe Berlins aus fruchtbarem Acker Boden in Wüste umwandeln. In Europa drohen zwölf Prozent der Fläche in den nächsten Jahrzehnten zu verwüsten. "Das heißt, dass die mo­men­tane Wüstenbedrohung in einigen Ländern auf lange Sicht Aus­wirkung auf die meisten Länder der Erde haben wird", erk­lärte Klaus Töpfer, EcexutiveDirector des UN-Environment Pro­gramme (UNEP). Die verstärkte Wüstenbildung führe zu un­frucht­baren Böden, die eine Land­flucht zur Folge habe, so Töpfer. "Derzeit gibt es weltweit rund 22 Mio. Umweltflüchtlinge, allein in Afrika leben 40 Prozent der Bevölker­ung in Trockengebieten, ähnliche Zahlen weisen Südamerika und Asien auf." Sollte nicht rasch durch Klima­schutz, Wiederauf­forst­ung und Wasserschutz-Technologien um­ge­steuert werden, müsse man zwangs­läufig mit Kriegen um Boden, Wasser und Energie rech­nen. Industrie­staaten sind aufgefordert, notwendige Projekte zu finan­zieren, hieß es dazu in Bonn. "Die enge Beziehung zwischen Welthan­del, landwirt­schaftlichen Rohstoffen und Bodenverschlechterung de­monstrieren ein­deutig den globalen Charakter des Problems", erörterte Töpfer(pte).


Keywords: Desertifikation, Bodendegradation, Wüstenbildung, Umweltzerstörung, Flüchtlinge
 

 


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